Jugend BeWegt Karlsruhe

Jugend BeWegt Karlsruhe

Projektbeschreibung

Das Hauptziel war die Weiterentwicklung eines nachhaltigen Konzepts für Jugendbeteiligung in Karlsruhe. Hierfür sollten insbesondere personelle Ressourcen gesichert werden.
Weiterhin sollten im Rahmen des Projekts praktische Elemente von Jugendbeteiligung umgesetzt werden.

 

Mehr Beteiligung für Karlsruher Jugendliche zu erreichen war Motivation für die Teilnahme am Programm „Jugend BeWegt“. Der Stadtjugendausschuss e.V. musste jedoch nicht bei null anfangen. In der Satzung des Vereins ist Beteiligung eine zentrale Aufgabe. Und auch in der Praxis spielt Beteiligung in vielen Bereichen seit Jahren eine große Rolle. Vielmehr ging es darum, die verschiedenen Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche nachhaltig zu verstetigen und innovativ auszubauen. Außerparlamentarische Beteiligungsformen für Jugendliche behalten auch nach der Absenkung des Wahlalters einen hohen Stellenwert und sind für die jugendlichen Akteure besonders attraktiv.

Zu Beginn des Projekts erarbeitete eine Arbeitsgruppe verschiedene Elemente für eine nachhaltige Jugendbeteiligung in Karlsruhe. Ein großer Teil dieser Elemente konnte bereits in der Praxis umgesetzt werden. Lediglich die Idee jugendliche Beteiligungsmentoren zu gewinnen und auszubilden sowie die Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe junge Studierende konnte aus Kapazitätsgründen nicht in Angriff genommen werden.

Die Karlsruher Jugendkonferenz
Die Jugendkonferenz hat als stadtteilübergreifendes Partizipationsangebot des StJA e.V. mittlerweile ihren festen Platz und findet in einem 2-Jahres-Rhythmus statt.
Schon bei der Auswahl der Themen und der Gestaltung des Rahmens wirken Jugendliche mit. In der Jugendkonferenz selbst kreieren die Jugendlichen Ideen für eine lebenswerte Stadt oder sie diskutieren kommunale Probleme und suchen nach Lösungen. Sie präsentieren ihre Ergebnisse und diskutieren sie mit dem Jugendbürgermeister, dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung. In der Zeit nach der Jugendkonferenz begleitet der StJA e.V. die Jugendlichen bei der Umsetzung ihrer Ideen. Nach einem Jahr wird in einem „JuKoCheck“ der Stand der Entwicklungen überprüft.
Im Oktober 2015 wird die 3. Karlsruher Jugendkonferenz erstmals im Rathaus stattfinden.
Die Jugendkonferenz wird stetig weiterentwickelt, dabei werden Jugendliche bei der Konzeptionierung und Gestaltung einbezogen.
Die Ergebnisse der ersten beiden Jugendkonferenz können auf der Homepage http://www.stja.de/projekte-events-mehr/1-jugendkonferenz.html und http://www.stja.de/projekte-events-mehr/2-jugendkonferenz.html eingesehen werden.

Die Jugendforen
Jugendforen sind anlass-, themen- oder gruppenbezogene Veranstaltungen, bei denen es in der Regel um die Lösung eines bestimmten Problems oder die Realisierung eines konkreten Vorhabens im Stadtteil geht. Jugendforen sind spontan, zeitnah und unbürokratisch möglich. Jugendliche werden in lokale Jugendforen von Anfang an mit einbezogen. Sie werden bei Bedarf von Akteuren aus der Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit, den Jugendverbänden und der Schule unterstützt. Ein besonderes Augenmerk wird darauf gerichtet, dass allen Jugendlichen, unabhängig von ihren persönlichen oder sozialen Voraussetzungen, die Teilhabe möglich ist. Um eine konforme Qualität der Jugendforen sicherzustellen wurde ein einheitlicher Ablaufplan erstellt.
Im Projektzeitraum konnten im Ortsteil Grünwinkel mehrere Jugendforen durchgeführt werden. Zunächst wurden hier die Bedürfnisse der Jugendlichen im Stadtteil ermittelt, später dann wurde die Forderung nach einer Dirt-Bike Strecke weiterverfolgt.
In einem weiteren Stadtteil Hohenwettersbach wurden ebenfalls in einem Jugendforum die Bedürfnisse der Jugendlichen thematisiert.

Die Jugendverbände
Jugendverbände sind per se Beteiligungsinstanzen. Die im StJA e.V. organisierten Vereine und Verbände sind Lernorte für gesellschaftliche und politische Partizipation. Im Jugendverband machen Jugendliche erste Erfahrungen von Mitwirkung, Mitbestimmung und Mitverantwortung. Eigene Interessen und Bedürfnisse zu benennen sowie an deren Umsetzung zu arbeiten gehören genauso dazu wie der konstruktive Umgang mit Konflikten. In Jugendverbänden gibt es demokratische Strukturen, die es Jugendlichen ermöglichen mitzubestimmen.
Die Jugendverbände befassten sich im Rahmen von „Jugend BeWegt“ mit neuen Beteiligungsformen, in einem VorstandsTalk machten sie sich mit der Idee von „liquid democracy“ und der Beteiligungsplattform Y-Part vertraut.

Die Jugendhäuser
Für die Jugendhäuser, deren Träger der StJA e.V. ist, wurden Leitlinien und Standards für die Beteiligung von Jugendlichen entwickelt. Ein besonderes Augenmerk benötigen Jugendliche mit Handicaps, sozial benachteiligte Jugendliche sowie von Ausgrenzung betroffene Gruppen. Eine pädagogische Kernkompetenz der Offenen Jugendarbeit ist es, dass sie differenzierte Methoden für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt und anwendet und dadurch Barrieren für Teilhabe überwindet. Jede Einrichtung formuliert auf der Grundlage der Leitlinie und ihrer bisherigen Praxis ihre eigene Konzeption zur Beteiligung.

Im Rahmen von „Jugend BeWegt“ wurden in Jugendhäusern Pilotprojekte zu Beteiligung durchgeführt:
- Planung und Vorbereitung des Jugendkulturfestivals JUX
- Planung und Vorbereitung des Jugendkulturtags mashody
Diese beiden Pilotprojekte wurden bereits in der Zwischenauswertung 2012 ausführlich beschrieben.

Der Stadtschülerrat
Im Rahmen der 1.Karlsruher Jugendkonferenz 2011 wurde der Wunsch nach mehr Vernetzung von Schülersprecherinnen und Schülersprechern geäußert. Eine Gruppe von Jugendlichen verfolgte dieses Ziel konsequent. So konnte im April 2014 der Stadtschülerrat Karlsruhe mit Unterstützung des StJA e.V. gegründet werden. Angesprochen sind dabei Schülersprecherinnen und -sprecher aller weiterführenden Schulen. Hauptaufgabe des Stadtschülerrats ist die Vernetzung der SMVen. Der Stadtschülerrat entsendet Schülervertreter in den Schulbeirat der Stadt Karlsruhe und erhält eigenes Budget von der Stadt. Momentan plant der Stadtschülerrat in Kooperation mit der Fachstelle „Kein Missbrauch!“ ein Präventionsprojekt an Schulen.

Absicherung personeller Ressourcen
Erfreulicherweise führten die intensive Beschäftigung mit dem Thema und die Verstetigung einzelner Beteiligungselemente dazu, dass der Bedarf an zusätzlichen personellen Ressourcen eindeutig benannt werden konnte. Die Stadt Karlsruhe hat mittlerweile Gelder für eine 50 %-Stelle, die für Jugendbeteiligung zuständig ist, bewilligt. Die Stelle wird voraussichtlich zum Herbst 2015 besetzt und wird in Zusammenarbeit mit den bisherigen Akteur*innen Beteiligungselemente durchführen und weiterentwickeln.

Konzept für Kinder- und Jugendbeteiligung der Stadt Karlsruhe
Das vom Gemeinderat der Stadt Karlsruhe 2010 beschlossene Konzept zur Kinder- und Jugendbeteiligung wird derzeit unter Mitwirkung des StJA e.V. neu gefasst und wird voraussichtlich im November 2015 im Jugendhilfeausschuss behandelt. Die oben skizzierten Elemente sind in diesem Konzept enthalten.

 Das Projekt wurde gefördert von der Jugendstiftung Bade-Württemberg im Rahmen des Modellprograms "Jugend BeWegt. Politik konkret.lokal.wirksam.vernetzt"

Projektträger
Moltkestraße 22
76133 Karlsruhe
Deutschland
Telefon: 
0721 / 1335621
Fax: 
0721 / 1335609
Themenfeld
Themenfeld: 
Region, Partner
Infos
Zuletzt geändert: 
29.08.2018 - 11:04
Inhaltstyp: 
projekt
Beitrag Id: 
252300
Medien
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Video
Film über die 2. Karlsruher Jugendkonferenz